In der westlichen Hemisphäre gibt es keine Burgen und Schlösser, jedenfalls keine richtigen. Das hindert die edlen Bauten aber nicht daran, fester Bestandteil der amerikanischen Fantasie und Folklore zu sein.
Disney zum Beispiel verzaubert sein Publikum seit 1937 mit Filmen, die in Schlössern und Burgen spielen. Obwohl Schlösser eine fremde Architektur sind, weckt ihre Präsenz in den Märchen, die wir heute noch schätzen, ein anhaltendes Gefühl der Nostalgie und des Staunens über diese Gebäude.
Schlösser in Deutschland sind jedoch überall zu finden.
Deutsche Schlösser und Burgen sind das bleibende Erbe der Geschichte des Feudalismus in dieser Region. Obwohl die Kulturen und das Erbe, die das moderne Deutschland ausmachen, weiter zurückverfolgt werden können als bis in die Neuzeit, ist Deutschland als Nationalstaat tatsächlich fast ein Jahrhundert jünger als die Vereinigten Staaten. Vor der Wiedervereinigung bestand die Region aus hunderten von Lehen.
Die deutschen Burgen und Schlösser, die heute noch besichtigt werden können, geben einen faszinierenden Einblick in die unterschiedlichen Kulturen und die mittelalterliche Geschichte eines Landes, das heute in jeder Hinsicht ausgesprochen modern ist.
Was ist eine Burg? Was ist ein Palast? Was ist der Unterschied?
Als architektonisches Werk und aus historischer und archäologischer Sicht gibt es Burgen nur in Europa und im Nahen Osten und wurden im Mittelalter vom europäischen Adel erbaut. Schlösser sind immer zum Schutz befestigt und dienten als private Residenz eines Adligen oder Fürsten.
Paläste sind eine breitere Kategorie, die prunkvolle Häuser beschreibt, und sie sind auch in ganz Asien zu finden. Aber was die europäischen Schlösser angeht, so wurden Schlösser per Definition während des Mittelalters für den gleichen Zweck wie Schlösser gebaut: eine private Residenz für den Adel.
Der Unterschied zwischen einem Schloss und einem Palast ist, dass Schlösser nicht zum Schutz befestigt sind, während Burgen es sind. Das deutsche Wort Schloss kann verwendet werden, um beide Arten von Gebäuden zu beschreiben, während die englische Sprache zwischen Palast und Burg unterscheidet.
Besuchen Sie deutsche Schlösser und Burgen
Mit hunderten von Schlössern und Burgen in ganz Deutschland, egal wo Sie sich in diesem Land befinden, gibt es bestimmt eines in der Nähe. Wir haben eine Liste von 18 deutschen Schlössern und Burgen erstellt, die man gesehen haben muss und die sich wie aus einem Märchen anfühlen. Einige befinden sich auf dem Land, andere in belebten Stadtzentren, aber jedes ist einen Besuch wert.
Deutsche Schlösser zu besuchen:
Schloss Lichtenstein, Honau
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Eines der jüngeren Schlösser Deutschlands, Schloss Lichtenstein, wurde 1842 im Stil der Neugotik erbaut.
Das Wort Lichtenstein bedeutet auf Deutsch „glänzender Stein“, und dieses Schloss wurde mit der Absicht gebaut, ein funkelndes Juwel zu sein.
Eine ältere, mittelalterliche Burg liegt nur ein paar hundert Meter entfernt in Ruinen. Diese Ruine diente Wilhelm Hauff als Kulisse für seinen berühmten Roman „Lichtenstein“. Von der romantischen Nostalgie des Romans ergriffen, errichtete der Architekt Carl Alexander Heidelhoff diese Burg als Hommage an die vergangene Zeit.
Diese ikonische Burg hat Nachahmungen bis nach Südafrika inspiriert. Besuchern werden Führungen und ein beeindruckender Blick auf das darunter liegende Flusstal geboten.
Schloss Heidelberg, Heidelberg
Heidelberg ist eine malerische Universitätsstadt und ein sehr beliebtes Touristenziel, eingebettet im Neckartal. Berühmt als Geburtsort der deutschen Romantik und Kulisse für die Werke von Schiller, Goethe und Eichendorff, ist Heidelberg auch die größte deutsche Stadt, die im Zweiten Weltkrieg nicht bombardiert wurde. Während alle anderen deutschen Großstädte nach dem Krieg wiederaufgebaut wurden, verfügt Heidelberg über ein komplettes Stadtzentrum mit Gebäuden, die Hunderte von Jahren alt sind.
Die Ruine des Heidelberger Schlosses liegt auf einem Berg und überblickt den Fluss und die Stadt darunter. Das Schloss wurde im 13. Jahrhundert erbaut und beherbergt ein Apothekermuseum, das die Heilkunst der damaligen Zeit zeigt. Führungen durch das Heidelberger Schloss zeigen Ihnen auch das größte Weinfass der Welt. Kommen Sie im Sommer, um eine der drei jährlichen Schlossbeleuchtungen mitzuerleben, bei denen die Ruine mit einer brillanten Licht- und Feuerwerksshow beleuchtet wird.
Schloss Neuschwanstein, Schwangau
Das meistbesuchte Schloss in ganz Deutschland, dieses romanische Wiederaufbauschloss zieht jährlich mehr als 1,3 Millionen Touristen an. Erbaut 1869 von König Ludwig II. von Bayern als Geschenk an den Komponisten Richard Wagner, ist dieses hochromantische Schloss wahrscheinlich das berühmteste in Deutschland. Seine Lage auf einem Berg und die beeindruckende Aussicht auf die bayerische Landschaft haben zahlreiche kreative Werke inspiriert, darunter Disneys Dornröschen. Ein kurzer Tagesausflug von München aus führt die Besucher des Oktoberfestes oft nach Neuschwanstein.
Schloss Cochem, Cochem
Cochem ist eine kleine Stadt mit 5.000 Einwohnern, die im Moseltal liegt. Seine berühmte Burg stammt aus dem 13. Jahrhundert und bietet einige faszinierende mittelalterliche Sehenswürdigkeiten. Ein Turm der Burg ist als Hexenturm bekannt, in dem Frauen, die der Hexerei verdächtigt wurden, aus einem Fenster geworfen wurden, um zu sehen, ob sie überleben würden (was beweisen würde, ob sie eine Hexe waren) Die Burg wechselte seit ihrer Erbauung viele Male den Besitzer, bleibt aber ein gespenstisch schönes Relikt für diese ansonsten verschlafene Stadt.
Burg Hohenzollern, Bisingen
Die Burg Hohenzollern thront auf einem Berg im berühmten Schwarzwald und wirkt wie aus einem Fantasy-Roman. An nebligen Herbsttagen scheint die Burg in den Wolken zu schweben.
Seit dem 15. Jahrhundert wurde die Burg mehrmals erbaut, zerstört und wieder aufgebaut und hat somit viele wechselnde Epochen überstanden. Für amerikanische Besucher mag es interessant sein, im Schlossmuseum einen Brief zu finden, mit dem sich George Washington bei einem Nachfahren der Hohenzollern für seinen Beitrag zum amerikanischen Revolutionskrieg bedankte.
Schloss Braunfels, Braunfels
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Dieses Schloss aus dem dreizehnten Jahrhundert hat, wie viele deutsche Schlösser, seit seiner Erbauung viele Umbauten und Zerstörungen erfahren. Heute ist das Braunfelser Schloss im neugotischen Stil gehalten und verfügt über aufwändige Jagdmalereien und Artefakte. In den Sommermonaten finden im Schlossgarten Freilichtspiele und Opern statt und im Herbst zeigt sich das umliegende Laub in leuchtenden Farben.
Schloss Sigmaringen, Sigmaringen
Dieses im 12. Jahrhundert erbaute, königliche Schloss liegt in der Schwäbischen Alb und überblickt die Donau. Wie viele Schlösser seiner Zeit liegt auch das Schloss Sigmaringen auf einem steilen, zerklüfteten Felsen – ein idealer Standort, um das Gebäude vor aufständischen Bauern oder Feinden zu schützen. Als Treffpunkt des europäischen Adels gedacht, spiegeln die vielen Umbauten des Schlosses die internationalen Beziehungen der Herrscherfamilie wider. Mit französischen, portugiesischen und spanischen Einflüssen sowie einem Saal, der den deutschen Vorfahren gewidmet ist, wirkt Schloss Sigmaringen kosmopolitischer als die meisten deutschen Schlösser.
Ruine Hochburg, Emmendingen
Für unerschrockene Reisende, die lieber auf einer Burgruine herumklettern als durch ein Burgmuseum zu schlurfen, bietet die Ruine Hochburg zwischen Emmendingden und Sexau ein spannendes und uriges Erlebnis. Die Hochburg liegt seit 1688 in Trümmern, als französische Truppen die Festung nach der Besetzung im 30-jährigen Krieg abrissen. Hochburg ist heute einer der besten Plätze im Südwesten Deutschlands für ein Picknick, mit seinen unheimlichen Steinstrukturen und atemberaubenden Aussichten auf die Landschaft.
Schloss Wernigerode, Wernigerode
Erstmals 1213 erbaut, gehört das Schloss Wernigerode zu den ältesten und am besten erhaltenen Deutschlands. Das Schloss befindet sich in einer winzigen ostdeutschen Stadt im Harz und liegt an der beliebten Deutschen Fachwerkstraße, einer touristischen Route durch einige der malerischsten Städte Deutschlands, die nach ihren malerischen Holzfachwerkbauten benannt ist. Das Schloss Wernigerode selbst besteht aus mehr Holz, als für deutsche Schlösser typisch ist, da die umliegenden Wälder reichlich davon liefern – eine wunderschöne Landschaft, die man von der Burg aus sehen kann.
10. Schloss Hämelschenburg, Emmerthal
Wenn Ihre Vorstellung von einem Schloss ein stattlicher Steinbau ist, der von einem Wassergraben umgeben ist, dann ist das Schloss Hämelschenburg wie ein wahr gewordener Traum. Jürgen von Klenke und seine Frau Anna von Holle bauten dieses Schloss im späten 16. Jahrhundert als Wohnsitz für sich und ihre 14 Kinder. Der Wassergraben bewahrte das Schloss vor Zerstörung und Plünderung im 30-jährigen Krieg. Heute genießt man Schloss Hämelschenburg am besten mit einem lokal gebrauten Bier im nahegelegenen Biergarten.
Deutsche Schlösser zu besichtigen:
Schweriner Schloss, Schwerin
Schweriner Schloss bringt Luxus auf die nächste Stufe. Es ist nicht nur ein prunkvoller Palast, sondern befindet sich auch auf einer eigenen Privatinsel. Oft als das Neuschwanstein des Nordens bezeichnet, dient das Schloss heute sowohl als öffentliches Touristenziel als auch als Parlament für die Region Mecklenburg. Das Schloss wird angeblich von einem wohlmeinenden, aber lästigen Geist namens Petermännchen heimgesucht. Das nur wenige Meter große Gespenst, das einen Schlüsselbund bei sich trägt, spielt Streiche, belohnt die Ehrlichen und vertreibt Lügner und Betrüger. Statuen und Gemälde, die ihn darstellen, sind überall im Schloss zu finden.
Mannheimer Barockschloss, Mannheim
Mannheim ist nicht die Art von idyllischer europäischer Stadt, die man sich als Heimat eines riesigen Schlosses vorstellen würde, besonders im Gegensatz zu seinem berühmten Nachbarn Heidelberg. Als Industriezentrum im Zweiten Weltkrieg in Schutt und Asche gelegt, wurde Mannheim nach einem Raster im Stil von New York City wieder aufgebaut, ohne Rücksicht auf frühere Nachbarschaften.
Aber mitten in dieser sehr modernen Industrie- und Universitätsstadt steht ein weitläufiges Barockschloss. Teils Museum, teils Universitätsgebäude, ist das Mannheimer Schloss ein großartiges Beispiel für die Verbindung von Alt und Neu und eine hervorragende Stadtplanung. Außerdem ist es nach Versailles das zweitgrößte Schloss im Barockstil in Europa. Unzufrieden mit seinem Status als zweitgrößtes Schloss, sorgte der Schlossgründer Karl Philipp III. dafür, dass sein Domizil ein Fenster mehr hatte als das berühmte französische Schloss.
Schloss Sanssouci, Potsdam
Das im Rokoko-Stil erbaute Schloss Sanssouci war die Sommerresidenz des legendären Friedrich des Großen, König von Preußen. Gelegen in Potsdam, eine kurze Fahrt von der Hauptstadt Berlin entfernt, ist Sanssouci für ein Schloss recht bescheiden. Es ist nur eingeschossig und verfügt über nur 10 Haupträume. Die weitläufigen Gärten mit Weinreben und Springbrunnen sorgen jedoch dafür, dass das Schloss alles andere als königlich wirkt. Als erster preußischer König, der ein Kind der Aufklärung war, bestand Friedrich darauf, dass Kunst und Natur in seinem Anwesen nebeneinander existieren. Die terrassenförmig angelegten Gärten mit vielen Ornamenten und öffentlichen Plätzen zeugen davon.
Schloss Nymphenburg, München
Ein weiteres Schloss im Barockstil mit einem riesigen Pavillon, das Schloss Nymphenburg, stammt aus dem 17. Es ist zu einer der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Münchens geworden, und etwa 300.000 Touristen pro Jahr genießen es, die Schwäne zu füttern, die in den riesigen Reflexionsbecken des Schlosses schwimmen.
Schloss Schleißheim, Oberschleißheim
Das 1704 nach dem Vorbild von Versailles erbaute Schloss Schleißheim liegt 14 km außerhalb von München. Die Anlage besteht eigentlich aus drei verschiedenen Schlössern mit unterschiedlichen Stilen, die zu den neueren hin immer auffälliger werden. Zum Schlosskomplex gehört auch der Schleissheimer Biergarten, der Platz für bis zu 1.000 Gäste bietet und einer der schönsten Orte ist, um am jährlichen Münchner Oktoberfest teilzunehmen.
Schloss Schwetzingen, Schwetzingen
Das pfirsichfarbene Rosa des Schwetzinger Schlosses macht es unmöglich, es zu übersehen. In einer kleinen Stadt zwischen Mannheim und Heidelberg gelegen, ist dieses fröhliche Schloss berühmt für seine weitläufigen und unmöglich gepflegten Gärten. Während das Schloss selbst relativ bescheiden sein mag, können Besucher das sonnige süddeutsche Wetter bei einem Spaziergang durch einige der unglaublichsten Gartenanlagen der Region genießen. Mit Gärten im französischen und englischen Stil, einer kunstvollen Moschee im türkischen Stil und einem Rokokotheater ist es leicht zu verstehen, wie der Adel sich im Sommer an einem solchen Ort unterhalten konnte.
Königsschloss Dresden
Die östliche Stadt Dresden ist berühmt für einige der schönsten und prunkvollsten Architekturen in Deutschland. Das Dresdner Königsschloss ist ein Beispiel für die vielen unglaublichen historischen Gebäude, die Sie hier besuchen können. Obwohl Dresden während des Zweiten Weltkriegs unbarmherzig bombardiert wurde und ein Großteil des Palastes zerstört wurde, wurden die unbezahlbaren Artefakte im Inneren vorübergehend ausgelagert und so gerettet. Heute ist das Neorenaissance-Schloss eines der eindrucksvollsten historischen Museen in ganz Deutschland. Es beherbergt sowohl das historische als auch das neue Grüne Gewölbe (einer der im Krieg zerstörten Räume), das Münzkabinett, die Dresdner Rüstkammer, die Türckische Cammer und die Staatliche Kunstbibliothek Dresden.
8. Fürstbischöfliches Schloss, Münster
Einst Sitz des Fürstbischofs, wird das Schloss in Münster heute als Verwaltungsgebäude für die renommierte Universität der Stadt genutzt. Teile des prächtigen Barockschlosses können noch besichtigt werden, vor allem der weitläufige Botanische Garten. Gefüllt mit Wiesen, Mooren, Gewächshäusern, künstlichen Seen und Teichen, beherbergen diese beeindruckenden Gärten eine bunte Artenvielfalt, und das alles innerhalb der Stadtgrenzen des geschäftigen Münsters.