Afeni Shakur, die Mutter des verstorbenen Kult-Rappers 2Pac (alias Tupac Shakur), starb am Montag inmitten eines umstrittenen Scheidungsstreits um den Nachlass ihres verstorbenen Sohnes. Aber ihr Tod könnte einen noch komplizierteren Streit entfachen.
Shakur, deren Nettowert auf mehr als 50 Millionen Dollar aufgelistet ist, war die Schiedsrichterin des Nachlasses ihres Sohnes gewesen, der Berichten zufolge fast eine Million Dollar jährlich einbringt und ihr mehr als 20.000 Dollar pro Monat gezahlt hat. Am 18. März 2016 reichte Shakur die Scheidung von ihrem 12-jährigen Ehemann, dem Pastor Gust Davis aus North Carolina, ein. Das Paar, das zuvor in diesem Bundesstaat lebte, hatte keinen Ehevertrag, und im Scheidungsverfahren forderte Davis Unterhaltszahlungen in Höhe von insgesamt etwa der Hälfte des Geldes aus dem Nachlass, zusätzlich zu anderen Vermögenswerten, die das Paar erworben hatte. Die Scheidung war Berichten zufolge zum Zeitpunkt von Shakurs Tod am Montagabend noch nicht abgeschlossen.
Shakur starb am Montagabend im Alter von 69 Jahren in Nordkalifornien, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Die offizielle Todesursache wurde noch nicht bekannt gegeben, aber die Polizei reagierte auf einen Anruf bezüglich eines möglichen Herzstillstandes in Shakurs Haus in Sausalito am Montagabend. Sie wurde um 22:28 Uhr PDT für tot erklärt.
Nun stellt sich die Frage, wer die Kontrolle über Tupac Shakurs Nachlass behält, wenn Afeni Shakur kein Testament hatte – die Existenz eines solchen wurde bisher nicht bekannt gegeben. Das Gesetz von North Carolina besagt, dass in Ermangelung eines Testaments der Ehepartner des Erblassers die Kontrolle über alle Vermögenswerte erbt. Aber der Status der Scheidung von Shakur und Davis war zum Zeitpunkt ihres Todes nicht sofort klar. Es war auch nicht klar, wie sie Davis‘ rechtliche Stellung in Bezug auf den Nachlass beeinflussen könnte.
Diese Entscheidung werden wahrscheinlich die Gerichte treffen, die im Bundesstaat North Carolina einen großen Ermessensspielraum in diesen Angelegenheiten haben. Allerdings könnte Shakurs Tochter (und Tupac Shakurs Schwester), Sekyiwa Shakur, die Situation weiter verkomplizieren. Sollte Davis als Ergebnis des Scheidungsverfahrens nicht als legitimer Vollstrecker von Shakurs Nachlass gelten, könnten diese Vermögenswerte an Sekyiwa Shakur fallen. In beiden Fällen könnte leicht ein Rechtsstreit zwischen den beiden ausbrechen. Es ist auch möglich, dass ein Richter Davis die Hälfte des Nachlasses über die beantragten Unterhaltszahlungen zugesteht, während er Sekyiwa Shakur zum alleinigen Testamentsvollstrecker macht.
Ohne ein Testament wird die komplizierte Situation mit ziemlicher Sicherheit einen Richter erfordern, um das Schicksal des Vermögens des legendären Rappers zu bestimmen.