Fortgesetzt
Patienten müssen verstehen, dass Antibiotika zwar in 60 bis 70 Prozent der Fälle eine akute Blinddarmentzündung effektiv behandeln können, die Behandlung aber auch versagen und eine Operation erforderlich machen kann, sagte er.
Obwohl die alleinige Antibiotikabehandlung zunehmend an Aufmerksamkeit und Beliebtheit gewinnt, bedarf sie weiterer Untersuchungen bei bestimmten Untergruppen von Patienten, die möglicherweise ein höheres Risiko aufweisen, darunter Patienten mit Appendicolithen, bei denen der Blinddarm durch verkalkte Ablagerungen verstopft ist. Diese Patienten wurden von der aktuellen Studie ausgeschlossen, so Glatter.
Zudem untersuchte die Studie nur die offene Appendektomie, nicht die weniger invasive laparoskopische Appendektomie. Die laparoskopische Methode sei mit einem kürzeren Krankenhausaufenthalt und einem geringeren Risiko für Komplikationen verbunden als die offene Operation, erklärte Glatter.
Die Antibiotikatherapie erforderte drei Tage intravenöse Antibiotika, die im Krankenhaus verabreicht wurden, plus sieben Tage orale Antibiotika. Der Krankenhausaufenthalt nach einer laparoskopischen Operation betrug nur einen Tag.“
Die Entscheidung, ob eine akute Blinddarmentzündung nur mit Antibiotika oder auch operativ behandelt werden soll, sollte von Ärzten, Patienten und ihren Familien gemeinsam getroffen werden“, sagte Glatter.
In der Tat ergab eine aktuelle Umfrage der University of North Dakota School of Medicine, dass die überwältigende Mehrheit der Amerikaner sich für eine Operation entscheiden würde, obwohl eine Blinddarmentzündung oft durch den Einsatz von Antibiotika gelöst wird. Nur etwa 1 von 10 Erwachsenen gab an, dass sie Antibiotika verwenden würden, um einen entzündeten Blinddarm zu lindern, so die Umfrageergebnisse.