Hintergrund: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) gehören zu den am häufigsten verwendeten Medikamenten sowohl bei medizinischen als auch bei zahnmedizinischen Beschwerden. Es hat sich gezeigt, dass diese Medikamente die Blutung während chirurgischer Eingriffe verstärken, was Ärzte dazu veranlassen könnte, ihre Verwendung vor chirurgischen Eingriffen einzustellen. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Wirkung eines gängigen NSAR, Ibuprofen, auf Blutungen während parodontalchirurgischer Eingriffe zu untersuchen.
Materialien und Methoden: Die Studiengruppe bestand aus 10 Patienten, die für eine parodontalchirurgische Operation ähnlicher Art, Komplexität und Dauer vorgesehen waren. Jeder Proband fungierte sowohl als Kontroll- als auch als Fallgruppe. Die Fallgruppe bestand aus 10 Operationen, bei denen den Patienten vor der Operation Ibuprofen verabreicht wurde, während Ibuprofen in der Kontrollgruppe nicht verabreicht wurde. Die Blutungszeit wurde beim ersten Besuch und vor der ersten und zweiten Operation gemessen. Das Volumen des Blutverlustes während jeder Operation wurde gemessen, indem die für die Spülung verwendete Wassermenge von dem Gesamtvolumen der Flüssigkeit, die am Ende der Operation im tragbaren Absauger gesammelt wurde, abgezogen wurde.
Ergebnisse: Das Ergebnis zeigte einen statistisch signifikanten (P < 0,05) Anstieg der intraoperativen Blutung während der Parodontalchirurgie, wenn Ibuprofen vorab verabreicht wurde. Außerdem gab es eine statistisch signifikante (P < 0,05) Erhöhung der Blutungszeit.
Schlussfolgerung: Die Einnahme von Ibuprofen vor parodontalchirurgischen Eingriffen erhöht die intraoperative Blutung und sollte mit Vorsicht vor parodontalchirurgischen Eingriffen verabreicht werden.