Die Entzerrung – der wahrscheinlich am häufigsten verwendete Signalprozessor für Toningenieure – zu verstehen, ist unerlässlich, damit eine Aufnahme absolut optimal klingt. Manchmal ist es so einfach wie ein High-Passing eines Instruments an der richtigen Stelle, während andere Fälle ein wenig mehr Aufmerksamkeit und Präzision erfordern. In jedem Fall ist der EQ von grundlegender Bedeutung, wenn es darum geht, Mischelemente mehr oder weniger definiert, größer oder kleiner, „besser“ oder „anders“ klingen zu lassen. Eine allgemeine Referenz wie ein EQ-Spickzettel wird Ihnen helfen, schneller ans Ziel zu kommen.

In den meisten Fällen wird ein bisschen Geduld und Ausprobieren (d.h. Fegen) die angenehmsten oder anstößigsten Frequenzen eines Elements offenbaren. Dies ist eine wunderbare Methode, um Instrumente zu analysieren und herauszufinden, in welchen Frequenzbändern sie wirklich glänzen. Für Anfänger kann dies jedoch wie eine gewaltige Aufgabe erscheinen, und die Bestimmung, was gut klingt und was nicht, kann ein zweideutiges Unterfangen sein.

EQ-Cheat-Sheets sollten niemals als Gesetz verstanden werden, aber sie bieten Ansatzpunkte, um Ihre Mischungen zu leiten. Keine zwei Instrumente, Darbietungen oder Aufnahmen sind gleich, deshalb kann die Nutzung von Spickzetteln oder Diagrammen von Mix zu Mix variieren.

Benutzen Sie immer, immer, immer Ihre Ohren und vertrauen Sie auf Ihren Geschmack; ein EQ-Spickzettel hilft Ihnen für den Anfang, aber es liegt am Toningenieur, die Dinge für den jeweiligen Mix zum Laufen zu bringen!

Die folgenden Informationen wurden aus Bobby Owsinskis Mixing Engineer’s Handbook übernommen. Jedes Instrument hat einen Frequenzbereich, in dem Begriffe wie „Bottom“, „Crispness“ etc. leben; sie werden als Ausgangspunkte aufgeführt, wenn Sie versuchen, ein bestimmtes Ergebnis mit dem EQ zu erreichen.

Bassgitarre

  • 50 – 80 Hz: Bottom
  • 700 Hz: Attack
  • 2,5 kHz: Snap

Kick Drum

  • 50 – 60 Hz: Bottom
  • 400 Hz: Hollowness
  • 3 – 5 kHz: Beater Attack

Snare

  • 120 – 240 Hz: Fettigkeit
  • 900 Hz: Punkt/Attacke
  • 5 kHz: Crispness
  • 10 kHz: Snap

Rack Toms

  • 240 – 500 Hz: Fullness/Body
  • 5 – 7 kHz: Attack

Floor Toms

  • 80 Hz: Fullness/Boom
  • 5 kHz: Attack

Hi-Hat und Cymbals

  • 200 Hz: Klirren
  • 6 – 10 kHz: Funkeln/Zischen

Elektrogitarre

  • 80 Hz und darunter: Matschigkeit
  • 240 – 500 Hz: Fülle
  • 1,5 – 2,5 kHz: Präsenz
  • 3 – 8 kHz: Brillanz

Akustische Gitarre

  • 80 Hz: Fülle
  • 240 Hz: Körper
  • 2 – 5 kHz: Präsenz

Orgel

  • 80 Hz: Fülle
  • 240 Hz: Körper
  • 2 – 5 kHz: Präsenz

Piano

  • 80 Hz: Fülle
  • 2,5 kHz: „Hony Tonk“
  • 3 – 5 kHz: Präsenz

Hörner

  • 120 Hz: Fülle
  • 500 Hz: Hupen
  • 5 kHz: Durchdringend

Gesang

  • 120 Hz: Fülle
  • 240 Hz: Boominess
  • 4 – 7 kHz: Zischlaute
  • 5 kHz: Anwesenheit
  • 10 – 15 kHz: Luft

Saiten

  • 240 Hz: Fülle
  • 7 – 10 kHz: Kratzigkeit

Conga/Percussion

  • 200 Hz: Ring
  • 5 kHz: Slap

Weitere EQ-Vorschläge

EQ Cheat Sheet: Einfache Richtlinien für eine effektive Entzerrung_2

Anhand der obigen Liste bemerkenswerter Frequenzen können Sie mit Anhebungen und Absenkungen experimentieren, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. So können Sie z. B. den „Wummern“ um 240 Hz aus einer Stimme herausnehmen, wenn er mit den tiefen Frequenzen kollidiert. Ebenso kann es sein, dass Sie die Präsenz im Bereich von 5 kHz verstärken müssen, um sie hervorzuheben.

Denken Sie daran, dass der EQ-Spickzettel ein grundlegender Leitfaden ist – keine Liste mit harten und schnellen Regeln. Keine zwei Mischungen oder Mischelemente sind gleich, also fegen Sie oberhalb und unterhalb der empfohlenen Frequenzen, um herauszufinden, was in Ihrer spezifischen Mischung am besten funktioniert.

Auch sollten Sie mit verschiedenen Oktaven der vorgeschlagenen Frequenzen experimentieren und diese anhören. Wenn der Attack einer Floor Tom irgendwo bei 5 kHz liegt, schauen Sie, was bei 2,5 kHz passiert. Wenn die Hohlheit einer Kick Drum bei etwa 400 Hz liegt, hören Sie auch, was bei 200 oder 800 Hz passiert.

Weitere allgemeine Tipps

  • Es ist ratsam, beim Schneiden eine schmale Bandbreite (Q) und beim Anheben eine breitere zu verwenden. Das Anheben mit einer schmalen Güte kann dazu führen, dass eine Frequenz unerwünscht hervorsticht. Andererseits bedeutet das Absenken mit einem schmalen Q, dass wir einen besonders offensiven Ton herausziehen.
  • Das Absenken des unteren Bereichs eines Elements schiebt es in der Mischung nach vorne. Das Absenken des oberen Endes schiebt es zurück.
  • EQ für die Größe, wenn Sie mit weniger Instrumenten in einer Mischung arbeiten. Wenn Sie z.B. eine vier- oder fünfköpfige Rockband mischen, sollte jedes Instrument recht groß klingen.
  • In einer dichten Mischung mit vielen Instrumenten sollte jedes einzelne viel kleiner klingen. Das hilft, dass sie alle auf angemessene Weise zusammenpassen.
  • Genauso wie das Anheben mit einem engen Q eine Frequenz aus dem Mix herausspringen lässt, bewirkt das Anheben einer einzelnen Frequenz das Gleiche. Es ist im Allgemeinen ratsam, zwei ähnliche Frequenzen ein wenig zu verstärken, als eine einzelne stark zu verstärken.
  • Vielleicht am wichtigsten: Vergessen Sie nicht den Kontext Ihrer Mischung. Ein Instrument solo fantastisch klingen zu lassen, ist keine Garantie dafür, dass es auch zum Rest der Elemente passt. Es kann sogar vorkommen, dass es zwar für sich allein wunderbar klingt, aber mit dem Rest der Instrumente schlecht zusammenpasst. Entfernen Sie häufig Soloelemente, um sicherzustellen, dass die EQ-Bewegungen, die Sie vornehmen, zum gesamten Mix passen.

Wenn Sie mehr über EQ lesen möchten, lesen Sie unseren Artikel über Bassgitarre, in dem wir Ihnen zeigen, wie Sie das Beste aus den tiefen Frequenzen Ihres Mixes herausholen. Vielleicht finden Sie auch unser Gespräch mit Bobby Owsinski interessant, dessen Arbeit diesen Artikel stark beeinflusst hat!

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