Beziehungen zwischen endokriner und neuraler Regulation
Die hormonelle Regulation ist eng mit der durch das Nervensystem ausgeübten verwandt, und die beiden Prozesse wurden im Allgemeinen durch die Geschwindigkeit, mit der sie Wirkungen verursachen, die Dauer dieser Wirkungen und ihr Ausmaß unterschieden; d.h., Die Wirkungen der endokrinen Regulation können sich langsam entwickeln, sind aber von langer Dauer und weit im Körper verteilt, während die nervöse Regulation typischerweise mit schnellen Reaktionen zu tun hat, die von kurzer Dauer und in ihrer Wirkung lokalisiert sind. Nervenzellen sind sekretorisch, denn die Reaktionen auf die von ihnen weitergeleiteten Nervenimpulse hängen von der Produktion chemischer Transmittersubstanzen (Neurotransmitter) ab, wie z. B. Acetylcholin und Noradrenalin, die an den Nervenenden in winzigen Mengen freigesetzt werden und nur eine kurzzeitige Wirkung haben. Es wurde jedoch festgestellt, dass bestimmte spezialisierte Nervenzellen, sogenannte neurosekretorische Zellen, neuronale Signale in chemische Reize umsetzen können, indem sie Sekrete, sogenannte Neurohormone, produzieren. Diese Sekrete, bei denen es sich oft um Polypeptide (proteinähnliche Verbindungen, die jedoch aus weniger Aminosäuren bestehen) handelt, wandern entlang von Nervenzellfortsätzen, den Axonen, und werden typischerweise an speziellen Regionen, den so genannten neurohemalen Organen, in den Blutkreislauf abgegeben, wo die Axonenden in engem Kontakt mit Blutkapillaren stehen. Einmal auf diese Weise freigesetzt, funktionieren Neurohormone im Prinzip ähnlich wie Hormone, die im Blutkreislauf übertragen und in den endokrinen Drüsen synthetisiert werden.
Die Unterscheidung zwischen neuraler und endokriner Regulation, die nicht mehr so klar ist, wie sie einmal zu sein schien, wird zusätzlich durch die Tatsache geschwächt, dass neurosekretorische Nervenendigungen manchmal so nahe an ihren Zielzellen liegen, dass eine vaskuläre Übertragung nicht notwendig ist. Es gibt gute Beweise dafür, dass die hormonelle Regulierung durch Diffusion in Pflanzen und (obwohl hier die Beweise weitgehend indirekt sind) in niederen Tieren (z.B. Coelenteraten), denen ein Gefäßsystem fehlt, stattfindet.