Der Mitralapparat besteht aus der linken Vorhofwand, dem Annulus, den Segelklappen, den Chordae tendineae, den Papillarmuskeln und der linken Ventrikelwand. Die Klappe befindet sich schräg hinter der Aortenklappe.
Linke Vorhofwand
Das linke Vorhofmyokard erstreckt sich über den proximalen Anteil des hinteren Segels. Daher kann eine Vergrößerung des linken Vorhofs zu einer Mitralregurgitation führen, indem sie das hintere Segel beeinflusst. Das vordere Segel ist nicht betroffen, da es an der Wurzel der Aorta befestigt ist.
Mitralanulus
Der Mitralanulus ist ein faseriger Ring, der mit den Segelklappen verbunden ist. Er ist kein durchgehender Ring um die Mitralöffnung und scheint eher D-förmig zu sein, als kreisförmig, wie es bei Prothesenklappen der Fall ist (siehe Bild unten).
Der gerade Rand des Annulus liegt posterior der Aortenklappe. Die Aortenklappe befindet sich zwischen dem Ventrikelseptum und der Mitralklappe. Der Annulus fungiert als Schließmuskel, der sich während der Systole zusammenzieht und die Oberfläche der Klappe verkleinert, um einen vollständigen Verschluss der Klappenflügel zu gewährleisten. Daher führt eine ringförmige Dilatation der Mitralklappe zu einer schlechten Apposition der Segel, was zu einer Mitralregurgitation führt.
Mitralklappen-Faltblätter
Harken et al. haben die Mitralklappe als einen kontinuierlichen Schleier beschrieben, der sich um den Umfang der Mitralmündung legt. Die freien Ränder der Fiederblättchen haben mehrere Einbuchtungen. Zwei dieser Einbuchtungen, die anterolateralen und posteromedialen Kommissuren, unterteilen die Segel in anterior und posterior (siehe das erste Bild unten). Diese Kommissuren lassen sich durch die Einstülpungen der Chordae tendineae in den Segelklappen genau identifizieren (siehe zweites Bild unten).
Normalerweise sind die Fiederblättchen dünn, biegsam, durchscheinend und weich. Jedes Fiederblatt hat eine atriale und eine ventrikuläre Oberfläche.
Anteriores Fiederblatt
Das vordere Fiederblatt befindet sich hinter der Aortenwurzel und ist im Gegensatz zum hinteren Fiederblatt auch an der Aortenwurzel verankert. Dementsprechend wird es auch als aortales, septales, größeres oder anteromediales Fiederblatt bezeichnet. Das anteriore Fiederblatt ist groß und halbkreisförmig. Es hat einen freien Rand mit wenigen oder keinen Einbuchtungen. Die 2 Zonen auf dem anterioren Fiederblatt werden als raue und klare Zonen bezeichnet, entsprechend der Chordae tendineae-Insertion. Diese 2 Zonen werden durch einen prominenten Grat auf der atrialen Oberfläche des Fiederblattes getrennt, der die Linie des Fiederblattverschlusses darstellt. Der prominente Kamm befindet sich ca. 1 cm vom freien Rand des vorderen Segels.
Distal zum Kamm befindet sich eine raue Zone, die eine halbmondförmige Form hat. Während der Systole oder beim Schließen der Mitralklappe legt sich die raue Zone des vorderen Fiederblatts an die raue Zone des hinteren Fiederblatts an. Die raue Zone ist dick und hat Chordae tendineae-Insertionen auf der Ventrikeloberfläche. Daher erscheint sie bei der Durchleuchtung als undurchsichtig. Im Gegensatz dazu ist die klare Zone bei der Transillumination als klar definiert und hat keine Chordae tendineae-Insertionen. Sie befindet sich zwischen der rauen Zone und dem Anulus.
Posteriores Fiederblatt
Das hintere Fiederblatt wird auch als ventrikuläres, murales, kleineres oder posterolaterales Fiederblatt bezeichnet. Das posteriore Fiederblatt ist der Teil der Mitralklappe, der sich hinter den 2 Kommissuren befindet. Es hat eine breitere Befestigung am Anulus als das anteriore Fiederblatt. Es ist durch 2 Einbuchtungen oder Spalten in 3 Muscheln unterteilt. Die mittlere Jakobsmuschel ist größer als die anderen 2 (die anterolaterale und posteromediale Kommissuralmuschel). Die 3 Zonen auf den hinteren Fiederblättern werden als raue, klare und basale Zone bezeichnet, entsprechend der Insertion der Chordae tendineae.
Die raue Zone ist im hinteren Fiederblatt definiert. Sie befindet sich distal der Kante der Schließlinie des Fiederblatts. Sie ist am distalen Teil der Jakobsmuscheln am breitesten und verjüngt sich zu den Spalten oder Einbuchtungen zwischen den Jakobsmuscheln. Wie die des vorderen Fiederblattes ist die klare Zone des hinteren Fiederblattes bei der Durchleuchtung deutlich und hat keine Chordae tendineae-Insertion. Sie befindet sich im mittleren Teil des hinteren Fiederblattes, zwischen der rauen Zone und der basalen Zone. Die basale Zone befindet sich zwischen der klaren Zone und dem Mitralklappenanulus und hat die Insertion der basalen Chordae tendineae. Diese Zone ist nur im hinteren Klappensegel zu sehen und lässt sich am besten an der mittleren Muschel darstellen (weil die meisten basalen Chordae in diese Muschel inserieren).
Chordae tendineae
Die Chordae tendineae sind kleine faserige Stränge, die entweder aus dem apikalen Teil der Papillarmuskeln oder direkt aus der Ventrikelwand entspringen und in die Klappenblättchen oder den Muskel inserieren. Diese 2 Typen werden als echte Chordae tendineae bzw. falsche Chordae tendineae bezeichnet. In diesem Artikel wird nur auf die echten Chordae tendineae eingegangen.
Kommissurale Chordae
Kommissurale Chordae sind die Chordae, die in die Interleaflet- oder Kommissurbereiche eindringen, die sich an der Kreuzung der vorderen und hinteren Fiederblätter befinden. Es gibt zwei Arten von kommissuralen Chordae. Posteromediale Kommissurenchordae setzen in den posteromedialen Kommissurenbereich ein; anterolaterale Kommissurenchordae setzen in den anterolateralen Kommissurenbereich ein. Die meisten Hauptstämme der Chordae commissurales zeigen in Richtung der Mitte der Commissuralbereiche.
Faltblattchordae
Die Faltblattchordae sind die Chordae, die in die vorderen oder hinteren Faltblätter eingreifen. Zwei Arten von Chordae tendineae sind mit dem vorderen Fiederblatt verbunden. Die erste ist die Rough-Zone-Chordae, die in den distalen Teil des vorderen Fiederblatts, die sogenannte Rough-Zone, eindringt. Die zweite sind die Strebenchordae, die sich verzweigen, bevor sie in die vordere Blattklappe eintreten.
Das hintere Fiederblatt hat 3 Arten von Chordae tendineae. Die erste ist die Grobzonenchordae, die die gleichen sind wie die Grobzonenchordae des vorderen Fiederblatts. Die zweite ist die Basalchordae, ein Typ, der nur im hinteren Segel vorkommt; diese setzen in der Basalzone des hinteren Segels ein, die sich zwischen der freien Zone und dem Mitralklappenanulus befindet. Im Gegensatz zum vorderen Fiederblatt hat das hintere Fiederblatt keine Strebenchordae. Die dritte Art von Chordae auf dem hinteren Fiederblatt sind Spaltchordae; diese setzen in den Spalten oder Einkerbungen des hinteren Fiederblatts ein, die das hintere Fiederblatt in 3 Jakobsmuscheln unterteilen.
Papillarmuskeln und linke Ventrikelwand
Diese 2 Strukturen stellen die muskulären Komponenten des Mitralapparats dar. Die Papillarmuskeln entspringen normalerweise aus dem Apex und dem mittleren Drittel der linken Ventrikelwand. Der anterolaterale Papillarmuskel ist normalerweise größer als der posteromediale Papillarmuskel und wird von der linken anterioren absteigenden Arterie oder der linken Zirkumflexarterie versorgt. Der posteromediale Papillarmuskel wird von der rechten Koronararterie versorgt. Eine extreme Verschmelzung des Papillarmuskels kann zu einer Mitralstenose führen. Andererseits führt eine Ruptur des Papillarmuskels, meist die Komplikation eines akuten Myokardinfarkts, zu einer akuten Mitralregurgitation.