USAG Bavaria Public AffairsDecember 3rd, 2020

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By Johanna Lohwasser, USAG Bavaria Public Affairs

Anmerkung der Redaktion: Während die COVID-19-Umgebung 2020 einige dieser Traditionen verändert, wie z.B. dass der Hl. Nikolaus keine persönlichen Besuche macht und Weihnachtsmärkte gestrichen werden, geht der Geist dieser Bräuche weiter.

Deutschlands ursprünglicher weihnachtlicher Geschenkebringer St. Nikolaus – auf Deutsch Sankt Nikolaus – macht seine Tour durch die Stadt in Deutschland ein paar Wochen früher als in Amerika. Das liegt nicht daran, dass der Zeitplan des Weihnachtsmannes zu voll ist, um vor dem 25. Dezember alles abzudecken.

Zwischen zwei der berühmtesten Weihnachtsfiguren der Welt liegen eine lange Geschichte und eine langjährige Tradition.

Die Tradition von St. Nikolaus geht sogar bis ins Mittelalter zurück, als das Verteilen von Weihnachtsgeschenken ausschließlich dem religiösen Festtag des Heiligen, dem 6. Dezember, vorbehalten war. Während der Reformationszeit stellte Martin Luther den Brauch in Frage, der damals in katholischen Traditionen verwurzelt war, und erfand ein neues Fest für Protestanten. Die protestantische Bewegung verlegte die Tradition auf den 24. Dezember, den letzten Tag der christlichen Adventszeit, und übernahm die Figur des Christkinds.

Im Laufe der Jahrhunderte sind die Persönlichkeiten von Christkind, Weihnachtsmann und St. Nikolaus etwas durcheinander geraten. Nikolaus haben sich im Laufe der Jahrhunderte etwas vermischt, wobei alle Figuren unabhängig von der Religionszugehörigkeit eine kulturelle Bedeutung in Deutschland behalten.

St. Nikolaus ähnelt einem katholischen Bischof und trägt eine Bischofsmitra, einen langen Brokatmantel und einen goldenen Stab. St. Nikolaus hat auch das Rentier des Weihnachtsmannes gegen einen einzigartigen Begleiter eingetauscht: Kraumpus oder Knecht Ruprecht. Heute dienen das zerlumpte, teuflische Wesen Kraumpus und der waffenschwingende Knecht Ruprecht nur noch dem symbolischen Zweck, Kinder ein wenig zu erschrecken und von Unfug abzuhalten.

Der Nikolaustag, der immer noch jedes Jahr am 6. Dezember gefeiert wird, ist in Bayern eine Vorrunde der Bescherung. An diesem Tag besucht der Nikolaus die Städte, um aus seinem Buch zu lesen und kleine Geschenke wie Nüsse, Früchte und Schokolade aus einem Sack zu verteilen. Kinder, die keinen persönlichen Besuch vom Nikolaus bekommen, stellen in der Nacht zum 5. Dezember einen Stiefel, den sogenannten Nikolaus-Stiefel, vor die Haustür. Am nächsten Morgen ist die Reihe der Stiefel meist mit Süßigkeiten gefüllt.

Traditionell steigt der Weihnachtsmann am Vorabend des 25. Dezembers in Deutschland nicht in den Schornstein und verteilt Geschenke. Stattdessen bringt das Christkind, ein engelsgleiches Wesen mit blonden Haaren und Flügeln, am Vorabend des Weihnachtsfestes die Geschenke zu den Familien.

Das Christkind, dargestellt als blonder weiblicher Engel, eröffnet jedes Jahr die Weihnachtszeit auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt. Ähnlich wie bei den Besuchen des Weihnachtsmannes in amerikanischen Einkaufszentren macht das Christkind auf dem Christkindlesmarkt Fotos mit Kindern und nimmt Briefe mit detaillierten Geschenkwünschen entgegen.

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