Der Wanderer über dem Nebelmeer, auch bekannt als Wanderer über dem Nebel oder Bergsteiger in nebliger Landschaft, ist ein Ölgemälde um 1818 von dem deutschen romantischen Künstler Caspar David Friedrich. Es gilt als eines der Meisterwerke der Romantik und als eines ihrer repräsentativsten Werke. Es befindet sich heute in der Kunsthalle Hamburg.

Im Vordergrund steht ein junger Mann auf einem felsigen Abgrund mit dem Rücken zum Betrachter. Er ist in einen dunkelgrünen Mantel gehüllt und hält einen Wanderstock in der rechten Hand. Die Haare im Wind verfangen, blickt der Wanderer auf eine Landschaft, die von einem dichten Nebelmeer bedeckt ist. Im Mittelgrund ragen aus der Masse mehrere andere Hügelketten heraus, die denen, auf denen der Wanderer steht, vielleicht nicht unähnlich sind. Durch die Nebelschwaden hindurch kann man Wälder mit Bäumen auf diesen Erhebungen erkennen. In der Ferne erheben sich links verblasste Berge, die im Osten sanft in die Tiefebene abfallen. In der Ferne erheben sich links die verblassten Berge, die im Osten sanft in die Tiefebene abfallen. Dahinter dehnt sich der Nebel unendlich weit aus, bis er sich schließlich mit dem Horizont vermischt und vom wolkenverhangenen Himmel nicht mehr zu unterscheiden ist.

Das Gemälde setzt sich aus verschiedenen Elementen des Elbsandsteingebirges in Sachsen und Böhmen zusammen, die er zwar vor Ort skizziert hat, aber wie üblich im Atelier für das Bild neu arrangiert hat. Im Hintergrund rechts ist der Zirkelstein zu sehen. Der Berg im Hintergrund links könnte entweder der Rosenberg oder der Kaltenberg sein. Die Felsengruppe davor stellt den Gamrig bei Rathen dar. Die Felsen, auf denen der Reisende steht, sind eine Gruppe auf der Kaiserkrone.

Porträt von Caspar David Friedrich, Gerhard von Kügelgen um 1810-20

Friedrichs größte Leistung war seine Fähigkeit, Landschaften zu einem Medium der physiologischen und geistigen Biographie zu machen. Hier bindet er sein eigenes Porträt als Laienfigur von hinten in die Landschaft ein – ein Mittel, das den Betrachter einladen soll, die Welt durch die Linse der persönlichen Wahrnehmung des Künstlers zu betrachten.

Es wäre nicht übertrieben, dieses Bild als Essenz der romantischen Kunstauffassung zu betrachten. Friedrich hat hier die Gattungskonventionen der Landschaftsmalerei an die Anforderungen des kreativen Selbstausdrucks angepasst. Nicht gewillt, den Künstler gleichsam als bloßen „Fotografen“ der Natur fungieren zu lassen, sah Friedrich seine Aufgabe stets in der privaten und persönlichen Begegnung des Individuums mit der Natur.

In der Tat war Friedrich fasziniert von der Vorstellung, der Natur in der Einsamkeit in tiefsten Schluchten, am Rande des Meeres oder wie hier auf dem Gipfel eines Berges zu begegnen, der so weit von der städtischen Zivilisation entfernt war, wie es ein europäischer Mensch nur sein konnte. In der Tat wird Friedrich in seinen späteren Gemälden immer wieder betonen, dass die Idee des „Selbstausdrucks“ mit physischer und geistiger Isolation verbunden sein musste. Die Romantiker glaubten, dass jeder Künstler, der seine eigenen Emotionen erforschen wollte, notwendigerweise außerhalb des Gedränges von Geldmacherei, politischer Effekthascherei und städtischem Lärm stehen musste, um seine Position zu behaupten und zu bewahren.

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